Zugegeben: Jede Aktion gegen Rechts hat seine Berechtigung und ist grundsätzlich gut zu heißen. Es gibt aber immer wieder Initiativen die mit viel Witz ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Da war das Aussteigerprogramm Exit, dass Trojaner-Shirts bei einem Nazifest verteilte. „Bei Rock für Deutschland“ verteilten sie kostenlose Shirts mit dem szeneüblichen Aufdruck. Nach dem Waschen war der aber verschwunden und der Druck von Exit-Deutschland war zu sehen. „Was das T-Shirt kann, kannst du auch.“
Ebenso geistreich war die Aktion, mit der die Initiative „Rechts gegen Rechts“ am Samstag in Wunsiedel einem Neonazi Aufmarsch gegenübertrat. Da der angemeldete Trauermarsch nicht verhindert werden konnte, versuchte die Initiative die Aktion für sich zu nutzen. Sie suchten sich Sponsoren und kam einiges Geld zusammen. So wurde der Trauermarsch zu „Deutschlands unfreiwilligstem Spendenlauf“. Für jeden Meter, den die Neonazis in Wunsiedel zurücklegten, gingen 10 Euro an Exit-Deutschland. Am „Ziel“ wurden die Neonazis mit Konfetti empfangen, an der Strecke lagen Bananen für den Trauermarsch aus, damit die Rechten auch durchhielten. Darüber hingen Plakate mit der Aufschrift „Mein Mampf“. Bei aller gebotenen Neutralität habe ich dafür nur ein Wort: Genial.
Frei nach dem Motto: Was wir nicht verbieten können, nutzen wir für uns, hat „Rechts gegen Rechts“ es geschafft, nicht nur Geld für einen guten Zweck zu sammeln, sondern auch den Marsch der Neonazis ins Lächerliche zu ziehen. Aktionen wie diese wünsche ich mir für die Zukunft öfter.