Ich bin Raucher. Ich rauche gerne. Aufhören möchte ich derzeit nicht – und dennoch unterstütze ich die Nichtraucher-Offensive der S-Bahn Berlin. Nicht etwa, weil ich ein Rauchverbot auf Freiluftbahnhöfen, als besonders sinnvoll erachte, sondern weil auch das paffen von E-Zigaretten auf der schwarzen Liste der Deutschen Bahn steht und somit künftig in Berlin auch mit einer Strafe geahndet wird.
An zu vielen Orten können sich E-Paffer mit der vermeintlich gesunden und modernen Kippe alles rausnehmen und ihren Chemie-Dampf in die Luft blasen. Während Raucher in Kneipen keine Chance haben, stützt sogar ein Gerichtsurteil aus Köln das Recht aufs E-Dampfen. In der Begründung heißt es: Die E-Zigarette werde nicht im Sinne des Gesetzes geraucht, sondern ein Liquid verdampft. Schon vom Wortsinn her würde hier nicht geraucht. Selbst in Bayern, der deutschen Verbots-Hochburg dürfen E-Zigaretten in Gaststätten geraucht werden.
Die E-Zigarette gilt quasi als Freibrief. Ich habe sie nahezu schon überall gesehen: In Bars, Clubs, Restaurants, im Stadion, in der Schlage bei der Post, im Einkaufszentrum, sogar verbotenerweise im ICE.
Jetzt geht die S-Bahn Berlin gegen Raucher jeglicher Couleur auf Bahnsteigen und in Zügen vor. Konsequent. Mit Kontrollen und Bußgeldern. Das passt. Ich freue mich schon auf das Gesicht des ersten E-Paffers, der von der DB-Sicherheit um 15 Euro erleichtert wird. Ich beobachte das. Aus dem Raucherviereck. Mit einer echten Zigarette.